Presse - Aegerisee Fischerei 18. Februar 2015 - Fischerverein Aegerisee

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Zuger Woche vom Mittwoch 18. Februar 2015
(vom Fischerverein Aegerisee)
Pressé - Zeitungsbericht des Fischerverein Aegerisee




Fischerei Ägerisee!
ÄGERITAL
In der Ausgabe vom 4. Februar 2015 berichtete die Zuger Woche unter dem Titel «Krieg um Petris Heil»
ausführlich über die aktuelle Situation bezüglich des Fischereirechtes auf und am Ägerisee und dem Streit,
der dort derzeit zwischen den Gemeinden und Privateigentümern vorherrscht.
Diese Story löste im ganzen Kanton teils heftige Diskussionen aus und führte am Ende dazu,
dass sich zwei Mitglieder des Fischereivereins Ägerisee in die Geschichte der Fischerei vertieften.

Geschichte über die Ägerisee Fischerei
ÄGERITAL

Geschichtliche Zusammenfassung von Andreas Gisiger und Karl Roth aus der Zeit von 1316 bis 1890

In der Ausgabe vom 4. Februar 2015 berichtete die Zuger Woche unter dem Titel «Krieg und Petris Heil»
über die aktuelle Situation bezüglich des Fischereirechtes auf und am Ägerisee und dem Streit,
der dort derzeit zwischen den Gemeinden und Privateigentümern vorherrscht.

DK -Die Story der Zuger Woche über den «Fischereistreit» (Patentvergabe Pachtverträge, Grundbuchbereinigungen etc.)
im Ägerital führte nicht nur in der «Zuger Sonnenstube» zu vielen Diskussionen,
sondern auch im restlichen Kanton Zug. Es stellt sich die Frage,
wer ist im Recht und was geschieht mit den Sport- und Hobbyfischern,
wenn die Kontrahenten (Gemeinden Unter-/Oberägeri und der Berufsfischer
und Privatfischenzeigentümer Hanspeter Merz) bis Ende März keine Lösung finden?
Diese Tatsache rief auch den Fischereiverein Ägerisee auf den Plan,
dessen Mitglieder eh nicht verstehen, warum man sie nicht in diesen Verhandlungen mit einbezogen hat.

Suche in der Geschichte
Der Präsident des Fischereivereins Ägerisee,
Andreas Gisiger und sein Freund Karl Roth machten sich die Mühe und suchten in alten Schriften
nach der Wahrheit in Sachen Fischereirechte auf und am Ägerisee.
Sie sandten uns ihre interessante Zusammenfassung zur freien Publikation zu.
Erfahren Sie mehr darüber im nun folgenden Text.

Pfandbrief
Die erste bekannte Urkunde, welche die Fischenzen im Ägerisee betrifft,
ist der Pfandbrief des Herzog Leopold von 1316.
Laut demselben hat Herzog Leopold dem Ritter Heinrich von Stein zur Ehesteuer seiner Tochter 30 Mark Silber geschuldet
und hierfür als Pfand ein Quantum Fische im Zuger- und Ägerisee eingesetzt,
in dem Sinn, dass dem Gläubiger, bis zur Tilgung der Schuld,
jährlich die Lieferung einer bestimmten Anzahl Fische aus jedem dieser Seen zugesichert wurde.

Zinsenfische
Aus dem Hofrecht Ägeri 1407 ist Betreff Fischenzen zu entnehmen,
dass die Gemeinden Ober- und Unterägeri, die damals eine Gemeinde bildeten,
Vogtleute des Herzogs von Österreich waren, wofür sie ihm nebst andern "Zinsenfischen" zu verabfolgen hatten.
Das Tal Ägeri war Eigen des Gott Hauses Zürich und hatte der diesen jährlich 30 Rötel zu geben.

Seebrief und Streitigkeiten
Laut dem Seebrief aus dem Jahre 1431 hatten die Talleute von Ägeri
auch dem Gotteshaus zu Einsiedeln jährlich Fische zu verabfolgen,
sowohl die 30 Rötel an die Äptisin von Zürich zu bezahlen.
Wie und wann das Recht des Klosters Einsiedeln erlosch,
geht aus den Akten, die sich hier vorfinden nicht hervor.
Es entstanden später Streitigkeiten zwischen den Talleuten von Ober- und Unterägeri,
das durch ein Schiedsgericht geschlichtet wurde.
Dieses ist beurkundet im Marchbrief des Sods und Bergs von 1575. Daraus ist hervorzuheben,
dass bestimmt ist, dass die Obere- und untere Gemeinde den See miteinander haben nutzen sollen.
Als später eine vollständige Trennung des Tals in zwei politische Gemeinden vorgenommen wurde (1684),
scheint offenbar eine Trennung des Sees nicht vorgenommen worden zu sein.
Auch später sind beide Gemeinden, wenn Fragen über Fischenzen im See zur Sprache kamen, immer gemeinsam vorgegangen.

Fischenze vom Trommbach
1628 wurde die erste Fischenz vom Trommbach im Hypothekarbuch eingetragen.
Die Weite wurde mit so weit und fern, als man mit einem Stein werfen möge, bestimmt.
Aus dem 18. Jahrhundert sind keine Urkunden oder Begebenheiten,
betreffend den Fischenzen im Ägerisee, bekannt. Auch ist nicht ersichtlich,
von wem und wie damals der Fischfang betrieben wurde.
Zwischen 1813 und 1856 ergaben sich diverse Fischenzenstreitereien schon
damals wurden bereits über die Weiten und Örtlichkeiten verhandelt.

Josef Merz
1861 tauchte das erste Mal der Name Josef Merz auf.
Nachdem der Prozess wegen Fischschiessen den vorabgezeichneten günstigen Verlauf genommen hatte,
liess Josef Merz in seinen angekauften Fischenzen im Ägerisee das Treibfischen mit Schnürleinen und Schleiken verbieten.

Gebrüder Merz
1890 behaupteten die Gebrüder Merz,
dass ihnen das Fischereirecht im ganzen oberen Teil des Sees zustehe.
Dies wurde wiederum vom Gericht aberkannt,
da es sich bei den Fischenzen um Uferenzen handelt und sich die Weite auf die Furren und nicht auf die Mitte des Sees erstrecken.

Quellenbezug aus:
Historische Schrift von Josef Hildebrand - Staatsanwalt des Kantons Zug (1878-1909) Kantonsrat, Ständerat, Regierungsrat und Landammann. 

Zuger Woche vom Mittwoch, 18. Februar 2015

Autor Fischerverein Aegerisee


 
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